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Was ist Kinderradiologie?

Die Kinderradiologie widmet sich der bildgebenden Diagnostik der Kinder vom Säugling- bis hin zum Jugendalter und berücksichtigt die altersentsprechenden Bedürfnisse der Kinder und der Eltern.

Der wachsende Körper der Kinder ist strahlensensible, daher wird in der Kinderradiologie einen besonderen Wert auf die Methoden gelegt, die keine Röntgenstrahlen anwenden, wie z.B. die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) und die Magnetresonanztomographie (MRT).

Sonographie ist in der Kinderradiologie die erste und die wichtigste Methode der Wahl, dabei werden Ultraschallwellen zur Darstellung der Organe verwendet, wie z.B. die Darstellung des Gehirn, des Wirbelkanals und der Hüftgelenke im Säuglingsalter. Man kann unabhängig vom Patientenalter, die Bauch- und Beckenorgane, Gelenke und Weichteile z.B. die Haut, Muskulatur und die Brust untersuchen. Auch die Darstellung der Gefäße und Speichel- und Schilddrüse ist mittels hochauflösende Schallköpfe möglich.

Falls die Sonographie die klinische Fragestellung nicht beantworten kann, wird im nächsten Schritt die Magnetresonanztomographie eingesetzt.

Magnetresonanztomographie (MRT) arbeitet mit Hochfeldmagneten. Für die Untersuchung liegt man auf eine Liege und wird in eine lange Magnetröhre hineingeschoben. Mittels MRT kann man alle Organe untersuchen, allerdings nehmen MRT-Untersuchungen generell eine deutlich längere Zeit in Anspruch, im Vergleich zur Sonographie. Außerdem muss man während der Untersuchung ruhig bleiben. Daher benötigen kleine Kinder für eine MRT-Untersuchung eine Sedierung, weil sie sonst die lange Untersuchungsdauer nicht tolerieren können. In der Kinderradiologie erfordert eine MRT-Untersuchung eine große Portion Geduld seitens der Eltern und viel Erfahrung seitens des untersuchenden Personals, auf die Bedürfnisse der Kinder während der Untersuchung einzugehen.

Konventionelle Röntgendiagnostik, Computertomographie und Durchleuchtungsmethoden verwenden Röntgenstrahlen, um Bilder zu erzeugen.

Die konventionelle Röntgendiagnostik wird z.B. bei Skelettverletzungen verwendet oder zur Darstellung der Lunge bei der Lungenentzündung.

Die Computertomographie (CT) wird in der Kinderradiologie nur bei speziellen Fragestellungen eingesetzt, wenn eine präzise Diagnostik mit anderen Methoden nicht möglich ist, weil diese Methode höhere Strahlendosen benötigt, um Bilder zu erstellen, wie z.B. bei Unfallereignissen mit Kopf- und Gehirnverletzungen. Da in der Kinderradiologie ein sehr großer Wert auf die Strahlensensibilität der Kinder gelegt wird, wird bei einer CT-Untersuchung der Kinder die niedrigste notwendige Strahlendosis für die Erstellung der Bilder verwendet. Bei einer CT-Untersuchungen liegen die Kinder auch auf eine Liege. Sie werden aber im Vergleich zur MRT in eine kürzere Röhre hineingeschoben, und die Untersuchung dauert auch deutlich kürzer, bis zu wenigen Minuten.

Mit Hilfe von Durchleuchtungsuntersuchungen können Bewegungsabläufe der ableitenden Harnwege oder des Magen-Darmtrakts dargestellt und begutachtet werden. Ein Beispiel ist die sogenannte Miktionszystourographie (MCU), die für die Diagnostik der Harnwegserkrankungen und Abklärung eines Rückflusses des Harns in die Harnleiter bzw. in die Nieren während des Urinierens, des sogenannten vesikoureteralen Refluxes (VUR), verwendet wird. Weitere Beispiele sind das Schluck-Röntgen und die Magen-Darm-Passage vor und nach Operationen am Magen- und Darmtrakt.